CVJM Plochingen übernimmt das Dietrich-Bonhoeffer-Haus
Nachdem die Mitglieder der CVJM-Hauptversammlung im Dezember nahezu einhellig zustimmten, ist es nun offiziell: Das Dietrich-Bonhoeffer-Haus mit dem Jugendtreff place2b wird vom CVJM Plochingen übernommen.
Das Dietrich-Bonhoeffer-Haus (DBH) und der Jugendtreff place2b gehen von der Evangelischen Kirchengemeinde an den CVJM über – damit wird die Fortführung der für Plochingen und den Stadtteil Lettenäcker wichtigen Kinder- und Jugendarbeit auch in Zukunft sichergestellt. Das DBH und der place2be, die seit ihrer Einweihung im Jahr 2002 zu einem wichtigen Begegnungsort und einer zweiten Heimat für junge Menschen wurden und seitdem aus den Lettenäckern nicht mehr wegzudenken sind, trugen maßgeblich dazu bei, dass sich die Sozialstrukturen im Stadtteil festigten. Dies ist auch Florian Stifel, Leiter des place2b, zu verdanken, der als Kümmerer und Kenner vieler Familienverhältnisse und Problemlagen außerordentlich engagiert wertvolle Arbeit leistete. Inzwischen werden die barrierefreien Räumlichkeiten über die Kinder- und Jugendarbeit hinaus auch rege von zahlreichen Interessensgruppen und Vereinen - von Krabbelgruppen über die VHS bis hin zu Senioren - genutzt.
Am 30. April feiert das DBH mit einem „Fest für alle“ sein 20-jähriges Jubiläum – seine Zukunft war jedoch zuletzt auch von Unsicherheit geprägt: Aufgrund finanzieller Engpässe - bedingt durch gesunkene Kirchensteuereinnahmen, Mitgliederrückgänge, Sanierungen und einen hohen Gebäudebestand - konnte das DBH nicht länger durch die Evangelische Kirchengemeinde Plochingen betrieben werden. Daraufhin beteiligten sich die Stadt Plochingen und der Kreisjugendring Esslingen e.V. (KJR) an der Finanzierung, doch für die Kirchengemeinde stand fest, das DBH zu verkaufen, sodass sie bereits vor rund zwei Jahren den Dienstbarkeitsvertrag mit der Stadt auf Ende 2022 kündigte.
Während der anschließenden Suche nach einer Lösung zeichnete sich mit dem Übergang an den CVJM Plochingen und der Weiterentwicklung des Vertrags daraufhin rasch eine „Win-Win-Situation“ für alle ab, wie Pfarrer Gottfried Hengel im Rahmen der offiziellen Übergabe feststellte. Auch Gerhard Nölle, 2. Vorsitzender des Kirchengemeinderates, ist „froh, dass das Haus in guten Händen ist“. Zu verdanken habe man dies auch den großzügigen Spenden innerhalb des CVJM und der Plochinger Bevölkerung, die eine gute finanzielle Grundlage schafften. „Eine zehnjährige Laufzeit mit Option auf Verlängerung gibt dem Verein Sicherheit und räumt der Stadt Nutzungsrechte ein,“ fügte Plochingens Bürgermeister Frank Buß hinzu, der es überdies besonders begrüßte, dass die CVJM-Mitgliederversammlung und der Verein mit 83 Zustimmungen und zwei Gegenstimmen voll hinter der Entscheidung stehen. „Unser Herzblut liegt in dieser Arbeit,“ bekräftigten Thomas Nußbaum, 1. Vorsitzender und Daniela Niebauer, 2. Vorsitzende des CVJM das große Engagement und die Verpflichtung ihres Vereins, die offene Jugendarbeit in den Lettenäckern fortzuführen, denn, wie Florian Stifel treffend zusammenfasste: „20 Jahre Vergangenheit sind schön, 20 Jahre Zukunft sind besser!“