Energiespartipps

Energiespartipp Nr. 1

Brauchen Sie wirklich einen Wäschetrockner? Die klassische Wäscheleine ist immer viel effizienter. Wäschetrockner sind in der Regel Stromfresser. Bei einem durchschnittlichen Trockner wird pro Durchgang viermal soviel Strom verbraucht wie für eine 60°C-Buntwäsche. Das EU-Label der Klasse A erreichen nur Geräte, die über Gas oder eine Wärmepumpe beheizt werden. Für Haushalte ohne Erdgasanschluss empfehlen wir Geräte mit Wärmepumpe oder Kaltluftschranktrockner. Eine mit 1.200 Umdrehungen geschleuderte Wäsche ist übrigens oft halbgetrocknet. Wenn Sie maschinell trocknen: Achten Sie darauf, die Wäsche nicht zu übertrocknen, denn das schadet den Textilien, Ihrer Stromrechnung und dem Klima.

Energiespartipp Nr. 2

Eine gewissenhafte Wartung der Heizanlage kann den Energiebedarf um bis zu 10 % senken. Am besten lassen Sie einen Fachmann vor der Heizperiode ran. Bei der Wartung soll überprüft werden:
• Sind die Heizkörper entlüftet?
• Stimmt der Druck im Heizsystem?
• Ist die Pumpeneinstellung korrekt gewählt?
• Stehen die Thermostate in ungenutzten Räumen auf Frostschutz?
• Ist die Vorlauftemperatur (Heizkurve) dem Gebäude angepasst?
• Ist die Temperaturabsenkung für die Nacht korrekt programmiert?
• Ist die Temperatur für das Warmwasser richtig eingestellt?
• Sind die programmierten Laufzeiten der Zirkulationspumpe noch aktuell?

Energiespartipp Nr. 3

Richtiges Lüften sorgt für behagliche Wärme: Drehen Sie die Heizung aus und öffnen Sie die Fenster ganz. Lassen Sie die Fenster bei Durchzug für ca. fünf Minuten geöffnet. So tauschen Sie im Winter in nur wenigen Minuten die komplette Raumluft einer 75 m² Wohnung aus, ohne dass die Wände viel Wärme verlieren. Wenn Sie dagegen mit einem gekippten Fenster dauerlüften, heizen Sie buchstäblich Ihr Geld zum Fenster hinaus.

Energiespartipp Nr. 4

Thermostatventile regeln zuverlässig und konstant die Raumtemperatur, auch wenn z. B. die Sonne ins Zimmer scheint. Bei richtiger Nutzung helfen sie bis zu 8 % Heizenergie zu sparen. Besonders wirksam sind programmierbare Ventile. Beachten Sie: weder Thermostatventile noch Heizkörper dürfen mit Verkleidungen, Vorhängen oder Möbeln verdeckt sein. Ansonsten entsteht ein Wärmestau, der die Heizkosten schnell steigen lässt.

Energiespartipp Nr. 5

Ca. 30 Millionen Heizungspumpen sorgen bei uns für kuschelig warme Häuser und Wohnungen. Viele Pumpen sind jedoch überdimensioniert und dadurch Ursache für rund 10 % der Stromkosten. Mittlerweile gibt es Hocheffizienzpumpen, die im Vergleich zu älteren Modellen nur einen Bruchteil an Strom benötigen. Hocheffizienzpumpen lassen sich leicht am Energie-Label erkennen. Das Label entspricht im Wesentlichen dem EU-Label, das Sie von Waschmaschinen und anderen Haushaltsgeräten bereits kennen. Die Energieeffizienzklassen der Pumpen reichen von A (Energiesparer) bis G (Energieverschwender).

Energiespartipp Nr. 6

Aus einem WC-Spülkasten mit abgenutzten Dichtungen können durchaus bis zu 20 Liter Trinkwasser je Stunde auslaufen. Pro Tag summiert sich dies auf fast 500 Liter, pro Jahr auf 175.000 Liter. Kontrollieren und erneuern Sie gegebenenfalls die Dichtungen von Spülkästen regelmäßig.

Energiespartipp Nr. 7

Die Sonne schickt keine Rechnung. Also was spricht dagegen, ihre Kraft zu nutzen? Die Sonne lässt sich nicht nur mit Solaranlagen einfangen, sondern auch durch eine geschickte Einrichtung der Wohnung. Platzieren Sie Ihre Möbel am besten so, dass Sie in der Küche, am Schreibtisch, am Esstisch etc. das Tageslicht nutzen können. Helle Wände und Decken sorgen für noch mehr Helligkeit.

Energiespartipp Nr. 8

Kochen ist nicht gleich Kochen: Die verfügbaren Techniken sind unterschiedlich effizient. Am klimafreundlichsten kocht es sich mit dem Solarkocher. Als gängige Technik für die moderne Küche folgt der Gasherd, an nächster Position das Induktionskochfeld inklusiv spezieller Töpfe, dann das Cerankochfeld. An letzter Position in punkto Klimafreundlichkeit und Energieeffizienz liegen die gusseisernen Kochplatten.

Energiespartipp Nr. 9

Eine energieeffiziente Spülmaschine benötigt deutlich weniger Energie als das Spülen von Hand. Jedoch sollte die Maschine voll beladen und weitgehend mit dem Energiesparprogramm (meist 50 °C) betrieben werden; andere Programme benötigen oft viel mehr Strom. Lediglich manche Kurz- oder Glasprogramme für schwach verschmutztes Geschirr sind noch sparsamer. Verzichten Sie auf ein Vorspülen per Hand; entfernen Sie grob die Speisereste, bevor sie das Geschirr in die Maschine geben.

Energiespartipp Nr. 10

Vermeintlich günstige Klimaanlagen entpuppen sich oft als Stromfresser: Eine Klimaanlage kann Ihre Stromrechnung leicht verdoppeln. Der erhöhte Energiebedarf trägt dann zur weiteren Erwärmung des Klimas bei. Wenn Sie unbedingt eine Klimaanlage benötigen, sollten Sie beim Kauf zumindest ein Gerät der Energieeffizienz-Klasse A wählen. Einfacher, sparsamer und umweltschonender kühlen Sie die Wohnung, indem Sie nachts und morgens gut lüften. Schatten Sie anschließend die Fenster, die von der Sonne beschienen werden, mit lichtdichten Markisen, Vorhängen oder einem Rollladen gut ab. So dringt die Hitze nicht in die Wohnung.

Energiespartipp Nr. 11

Nützliche kleine Helfer: Um Wasser zu erwärmen ist der Elektroherd ungeeignet. Ein elektrischer Wasserkocher mit Deckel oder die Kaffeemaschine (ideal mit integrierter Isolierkanne) erhitzen Wasser für Ihren Tee oder Kaffee weitaus energieeffizienter. Und um wenige Scheiben Brot zu toasten oder ein paar Würstchen zu grillen, sollten Sie besser den Toaster bzw. Kleingrill statt den Backofen benutzen. Der Backofen verbraucht fast dreimal soviel Energie.

Energiespartipp Nr. 12

Mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl können Sie am Herd einiges an Energie sparen:
• Topf bzw. Pfanne und Kochplatte bzw. -zone sollen die gleiche Größe haben, damit keine Wärme unnötig verloren geht oder das Kochen viel zu lang dauert.
• Achten Sie darauf, dass die Böden der Töpfe und Pfannen eben sind.
• Auf jeden Topf gehört der passende Deckel. Fehlende oder unpassende Deckel verbrauchen die zwei- bis dreifache Menge an Energie.
• Gemüse und Kartoffeln nicht im Wasserbad ertränken. Es reicht, wenn der Topfboden mit Wasser bedeckt ist, so dass das Gemüse im Dampf gart.
• Viele Elektroherde haben eine lange Nachheizphase, so dass die Kochplatte auch nach dem Ausschalten noch genügend Wärme liefert. Nutzen Sie diese Energie.
• Der Einsatz eines Schnellkochtopfs lohnt sich für Speisen, die in einem normalen Topf 20 Minuten und länger gegart werden müssten. Der Schnellkochtopf spart rund 30 % Strom, bis zu 50 % Zeit und schont die Vitamine.
• Was das Energiesparen angeht, ist der Umluftbetrieb im Backoffen der Ober- und Unterhitze meist überlegen. Mit Umluft können Sie bei gleicher Gar-Dauer um ca. 20 °C niedrigere Temperaturen wählen.

Energiespartipp Nr. 13

Regionales Obst frisch und knackig vom Markt ist „in“ und gut fürs Klima. Ein Kilo Bodenseeäpfel z.B. erzeugt beim Transport nach Stuttgart ca. 76 Gramm Kohlendioxid. Dagegen sind die CO2-Emissionen für italienische Äpfel dreimal höher. Oder: Der Transport von einem Kilogramm Erdbeeren aus Südafrika nach Stuttgart verursacht rund 12 Kilogramm CO2, während Erdbeeren aus der Region nur ca. 0,06 kg CO2 verursachen. Deshalb: Kaufen Sie regional, und saisonal.

Energiespartipp Nr. 14

In vielen Haushalten gibt es noch elektrisch betriebene (Untertisch-) Warmwasserspeicher, die stetig Wasser erwärmen und, je nach Isolierung, die Wärme kürzer oder länger speichern. Auch wenn nur für wenige Minuten warmes Wasser benötigt wird, halten diese Speicher das Wasser rund um die Uhr warm. Das verursacht hohe Stromverluste. Um Strom zu sparen, empfehlen wir Ihnen: Schalten Sie Zeitschaltuhren oder Taster vor, die das Gerät nur in Betrieb nehmen, wenn es benötigt wird.

Energiespartipp Nr. 15

Wenn eine umfassende energetische Sanierung nicht möglich ist: Kleine Maßnahmen bringen auch einiges, sind oft in Eigenleistung umsetzbar und erwirtschaften die Investitionskosten meist nach zwei bis drei Heizperioden zurück. Bis zu 25 % weniger Wärmeverluste sind möglich, wenn Sie beispielsweise:
• undichte Fenster-Fugen und –Ritzen mit Dichtungsprofilen oder eingefrästen Lippenprofilen verschließen,
• Heizkörpernischen mit Wärmedämmplatten auskleiden,
• Heizungs- und Warmwasserrohre besonders gut dämmen,
• Rollladenkästen dämmen,
• Kellerdecken oder oberste Geschoßdecken dämmen,
• bei älteren Holzfensterrahmen einfachverglaste Vorsatzflügel einbauen,
• im Winter nachts Roll- oder Fensterläden schließen.

Energiespartipp Nr. 16

Wenn Sie Ihr warmes Wasser besonders klimafreundlich erzeugen, also z. B. mit einer Solaranlage, einer
effizienten Holzheizung, einem modernen Brennwert-Kessel oder mit Fernwärme, dann können Sie einige neue Waschmaschinen und Geschirrspüler auch direkt an die Warmwasserleitung anschließen.

Energiespartipp Nr. 17

Wenn der Kauf von Haushaltsgeräten wie Backofen, Kühlschrank, Spül- oder Waschmaschine ansteht, dann sollten Sie darauf achten, dass die Geräte nicht überdimensioniert sind und keine Energie verschwendenden Funktionen haben. Leider ist das EU-Label mit den Klassen A bis G inzwischen völlig überholt und keine Hilfe mehr für Stromsparer. Vergleichen Sie den Verbrauch in Kilowattstunden (kWh), der auf dem Label steht bzw. lesen Sie in der Bedienungsanleitung den Verbrauch für die Programme und Funktionen nach, die Sie voraussichtlich am häufigsten benötigen werden. Nur bei Kühl- und Gefriergeräten ist das Label noch einigermaßen hilfreich: Kaufen Sie A+++. Eine Gerätedatenbank finden Sie unter www.um.baden-wuerttemberg.de unter dem Suchbegriff: Besonders sparsame Haushaltsgeräte.

Energiespartipp Nr. 18

In den letzten 20 Jahren hat sich der Wasser- und Salzverbrauch von Spülmaschinen um etwa 70 Prozent, der Stromverbrauch um knapp 50 Prozent reduziert. Moderne Spülmaschinen sind so sparsam, dass sie bei voller Beladung besser abschneiden als das Spülen per Hand. Doch bevor die Maschine nur halb beladen läuft, nimmt man lieber die Hände.

Energiespartipp Nr. 19

In konventionellen Kraftwerken gehen rund 2/3 der eingesetzten Energie ungenutzt als Abwärme verloren; in den deutschen Großkraftwerken zusammen mehr als der Heizenergieverbrauch aller Privathaushalte. Hinzu kommen Verluste bei Transformation und Transport des Stromes. Deshalb ergibt jede eingesparte Kilowattstunde Strom beim Verbraucher eine Einsparung von rund drei Kilowattstunden Energie im Großkraftwerk – also ein dreifacher Gewinn für die Umwelt.