Klingeln und Rampen für mehr Barrierefreiheit in Plochingen
„Einfach klingeln!“ und Hilfe anfordern können in Plochingen künftig nicht nur Menschen mit Handicap, sondern alle, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Dazu werden überall dort Klingeln und Rampen verteilt, wo kein barrierefreier Zugang möglich ist.
Durch das von der „Aktion Mensch“ geförderte Projekt „Inklusives Plochingen“ der Werkstätten Esslingen-Kirchheim gGmbH (WEK) und der Stadt Plochingen sollen Menschen mit Behinderungen und eingeschränkter Mobilität die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. „Im Alltag übersehen wir oft Kleinigkeiten, die das Leben für Menschen mit Behinderung erschweren. Auch in Zukunft müssen wir diese Menschen bei Planungen berücksichtigen“, so Volker Ditzinger, Geschäftsführer der WEK. Seit Beginn des auf drei Jahre angelegten Projekts im Jahr 2019 wurden daher bereits verschiedene Maßnahmen durchgeführt bzw. angestoßen, wie zum Beispiel eine barrierefreie Toilette in der Innenstadt, ein Behindertenparkplatz in der Bahnhof- und in der Häfnerstraße, eine kürzlich geschlossene Kooperation mit dem Musikverein Stadtkapelle Plochingen e.V., Weiterbildungskurse für Menschen mit Behinderung, individuelle Begleitung bei Freizeitangeboten sowie erste Vorbereitungen für eine barrierefreie Gestaltung der Stadthomepage. Wie Plochingen hinsichtlich der Barrierefreiheit aufgestellt ist, kann auch mithilfe eines Farbsystems auf wheelmap.org eingesehen werden. Dort ist bereits jetzt eine positive Entwicklung erkennbar, zumal noch zu Beginn des Projekts viele rote Symbole im Stadtgebiet verteilt waren, die fehlende Barrierefreiheit signalisierten.
In diesem Zusammenhang werden nun im Rahmen der Maßnahme „Einfach klingeln! Barrierefrei durch Plochingen“ nach einer coronabedingten Verzögerung Klingeln und mobile Rampen an Geschäfte, Betriebe und Restaurants verteilt, um barrierefreie Zugänge zu ermöglichen. Durch Betätigung der Klingel wird Unterstützungsbedarf am Eingang signalisiert, woraufhin Hilfe angeboten oder der Zutritt über eine Rampe vereinfacht werden kann. Hintergrund der Maßnahme ist, dass der Zugang zu vielen Gebäuden und Ladengeschäften in Plochingen für Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder mit Kinderwagen, aber auch für sehbehinderte oder ältere Menschen nicht ohne Hilfe möglich ist.
Den Auftakt der Verteilungsaktion machte das Modegeschäft MforMen - MaDame Mode, das die erste Klingel und Rampe erhielt. Inhaberin Anette Schillinger, deren Geschäft bislang nicht barrierefrei zugänglich ist, bestätigte den Bedarf an Unterstützungsangeboten, da auch sie bereits mehrfach Menschen beim Betreten des Geschäftes helfen musste. Am 21. September werden weitere Einrichtungen in der Fußgängerzone, am Teckplatz, in der Esslinger Straße und in der Bahnhofstraße von der Projektverantwortlichen Leonie Ruprechter gemeinsam mit Werkstattbeschäftigten der WEK bestückt.
Bürgermeister Frank Buß, der neben den Vertretern der WEK sowie der Altenhilfe Plochingen Altbach Deizisau e.V. und dem StadtSeniorenRat zum Auftakt der Verteilungsaktion anwesend war, bedankte sich herzlich für die jahrelange gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. „Momentan sind wir mit vielen wichtigen und großen Projekten konfrontiert, wie der Mobilitätswende, der Inklusion, der digitalen Weiterentwicklung der Schulen, die wir mit begrenzten Ressourcen stemmen müssen. Leider geht es daher oft nicht so schnell, wie wir uns das wünschen würden. Umso wichtiger ist es, auch pragmatische Ideen wie die Aktion „Klingeln und Rampen“ umzusetzen, um so gut es geht auf die Bedürfnisse derjenigen einzugehen, die auf Unterstützung angewiesen sind.“
Die Kosten für die Aktion – es wurden insgesamt 8 Rampen und 50 Klingeln beschafft – werden von der Altenhilfe Plochingen Altbach Deizisau e.V., dem StadtSeniorenRat und der Stadt Plochingen getragen, wobei den teilnehmenden Geschäften und Betrieben sowohl Klingeln und Rampen als auch die Installation kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Im Anschluss an die Verteilungsaktion ist eine weitere Stadtbegehung geplant, um regelmäßig zu prüfen, wo noch Schwachstellen bestehen. Dabei sind alle, die ebenfalls Unterstützungsmöglichkeiten anbieten möchten, herzlich eingeladen, mit Frau Ruprechter von der WEK unter der Telefonnummer 0151 67830311 ins Gespräch zu kommen. Alternativ kann ein entsprechender Bedarf auch im Rathaus bei Frau Krämer unter der Telefonnummer 07153 7005 211 angemeldet werden. Weitere Informationen zum Projekt "Inklusives Plochingen"
Werkstätten Esslingen-Kirchheim gGmbH (WEK)
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Die WEK und die Stadt Plochingen machen zusammen ein Projekt.
Das Projekt heißt: Inklusives Plochingen.
Es geht um Inklusion in Plochingen.
Inklusion bedeutet:
Alle Menschen können überall dabei sein.
Egal, ob sie eine Behinderung haben oder nicht.
Sie können selbst bestimmen.
Dazu gehört auch, ohne Hilfe in ein Haus zu kommen.
Es gibt jetzt eine Aktion. Wir bringen Klingeln an.
Die Klingeln zeigen, hier bekomme ich Hilfe.
Wenn ein Mensch ohne Hilfe nicht in ein Haus kommt, kann er klingeln.
3 Mitarbeiter der WEK verteilen zusammen mit Leonie Ruprechter die Klingeln an Geschäften und Gebäuden.
21. September
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