Vertragsunterzeichnung zur Übertragung der Sozialstation auf die Evangelische Heimstiftung GmbH

Seit Jahrzehnten ist die Sozialstation Plochingen wichtiger Anbieter für zahlreiche Dienstleistungen rund um die häusliche Pflege und die Betreuung älterer Menschen zu Hause. Die Einrichtung leistet damit direkte Hilfe und Unterstützung für die Patient*innen. 

Angestoßen durch einen gemeinsamen Antrag der SPD- und der CDU-Gemeinderatsfraktion im Juni 2020 wurde die Stadtverwaltung Plochingen beauftragt, mit in der Raumschaft tätigen Trägern von Pflegeeinrichtungen Gespräche hinsichtlich einer Übertragung des Betriebs und seiner Aufgaben zu führen. Die häusliche Alten- und Krankenpflege werde inzwischen vielerorts nicht mehr von den Kommunen, sondern von Trägern der Wohlfahrtspflege oder eigenständigen Vereinen durchgeführt, um den wachsenden Anforderungen medizinisch-pflegerischer sowie administrativer Natur gerecht zu werden. 

Auf entsprechende Sondierungsgespräche mit mehreren Anbietern folgte schließlich in einer Gemeinderatssitzung im November 2020 die grundsätzliche Zustimmung zum Betriebsübergang auf die Evangelische Heimstiftung und die Beauftragung, in konkrete Kooperationsgespräche einzusteigen. Nachdem der Betriebsübergang in einer Sitzung des Gemeinderats im Februar 2021 einstimmig beschlossen wurde, unterzeichneten am Freitag, 5. Februar 2021, Elke Eckardt, Geschäftsführerin der Evangelischen Heimstiftung GmbH und Plochingens Bürgermeister Frank Buß den Übertragungsvertrag über den Betrieb der Sozialstation Plochingen mit der Evangelischen Heimstiftung GmbH. Der Betriebsübergang soll zum 1. Juni 2021 erfolgen – dann wird die Sozialstation unter dem Namen „Mobile Dienste Plochingen“ firmieren. Auch die Nachbarschaftshilfe mit den hauswirtschaftlichen Leistungen wird auf die Evangelische Heimstiftung GmbH übergehen.

Die Gründe für den Betriebsübergang liegen neben einer zentralen Buchhaltung vor allem darin, dass die Evangelische Heimstiftung GmbH als Betreiberin von insgesamt 156 Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg - darunter 86 Pflegeheime und 36 Mobile Dienste - Synergieeffekte generieren und Einnahmen verhandeln, gleichzeitig aber auch auf erweiterte Einkaufs- und Leasingkonditionen hinsichtlich ihres Fuhrparks zurückgreifen kann. Außerdem haben größere Anbieter deutliche Vorteile bei der Gewinnung und Ausbildung von Pflegefachkräften.
Um die Verbindung zwischen Kommune und Heimstiftung auch weiterhin aufrechtzuerhalten, soll die Stadt Plochingen durch ihren Bürgermeister Frank Buß sowie Vertreter des Gemeinderats in einem Beirat vertreten werden, der bereits für das Johanniterstift besteht.

Oberste Priorität während der gesamten Weiterentwicklung der Sozialstation hat das Wohl der Patientinnen und Patienten, deren gute Versorgung auch weiterhin zu jeder Zeit gewährleistet wird. Weiterhin werden alle Mitarbeiter*innen der Sozialstation – sofern sie dies wünschen – übernommen und genießen einen arbeitsrechtlichen Bestandsschutz, d.h. sie werden durch die Neuausrichtung keine wirtschaftliche Schlechterstellung erfahren. Auf diese Weise kann ein reibungsloser Betriebsübergang erfolgen. Gemeinsam werden Evangelische Heimstiftung und Stadtverwaltung in nächster Zeit auf die Patient*innen und deren Angehörige zugehen. 

„Für die Stadt bedeutet das auch ein kleines Stück Wehmut, doch ich bin der festen Überzeugung, dass die Neuausrichtung der richtige Schritt ist,“ so Bürgermeister Buß. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit der Evangelischen Heimstiftung und für das Vertrauen der Mitarbeiter*innen der Sozialstation. Auch dankte er der Pflegedienstleitung, Sabine Zerndt, und dem Beigeordneten Hanus für dessen Einsatz.
Stadtverwaltung und Evangelische Heimstiftung freuen sich auf die Zusammenarbeit und die Erweiterung des Pflegeangebots in Plochingen und können bei den nun anstehenden Aufgaben auf den bereits zu Beginn bestehenden „gemeinsamen Willen“ zurückgreifen.